privates & unterwegs

Ein freitäglicher Gassigang – Hundekultur

Momentan sitten wir Henry.  Da er ein Hund ist, der es gewöhnt ist, regelmäßig Wald und Garten zu genießen, stellte Charlottenburg ein gassitechnisches Problem dar. Hier gibt es nur wenige Bäume und wenn man mal einen findet, dann ist er umzäunt. Hundepsychologie wirkt bei Henry dann vollkommen und der Baum ist einfach nicht existent.

Also habe ich meinen freien Tag genutzt und bin mit Henry in den baumreichen Bezirk Wannsee gefahren, damit er einen ausgiebigen Spaziergang genießen konnte. Vom ZOB (Zentraler Omnibus Bahnhof) ging es mit 2 Bussen gemächlich bis zum äußersten Zipfel Berlins. Als Kind ging es nach Glienicke immer mit Opa und Oma. Damals war am Wendekreis vor der Glienicker-Brücke auch schon Schluss – die Brücke selbst war Sperrgebiet. Hier habe ich als Stadtkind im Glienicker Volkspark Rehe gesehen und den ersten Kontakt zu Frischlingen erlebt. Das Schlossgelände war mit seinen Gebäuden und dem vielen Blattgold immer ein Erlebnis. Wie ich auf Wikipedia recherchiert habe, gibt/ gab es in Berlin ganze 22 Schlösser (einen Bruchteil kenne ich erst). Also will ich die alle einmal live erlebt haben. Da gab Henry mir doch direkt einen Vorwand, mit dem Sightseeing zu beginnen 😉

Startpunkt war also die Glienicker Brücke, und dann schlenderten wir gemütlich über die Baustelle des Schlosses Glienicke. Anschließend suchten wir die Wildschweine im Volkspark – aber auch wenn Henry normalerweise seine haarigen Kumpels auf 500m ortet – dieses Mal fanden wir kein einziges Schweinchen. Nach einer kurzen Rast ging es dann zum Jagdschloss Glienicke. Doch bis auf das vordere Parkgelände war leider alles wegen Bauarbeiten gesperrt.

Eigentlich waren die 2 Stunden schon genug und wir wollten wieder mit dem Bus zurück in die City. Doch da der Bus hier nur alle Stunde fährt, war dieser Plan nicht realisierbar. Kurzerhand machten wir uns also auf einen gemütlichen Spaziergang an der Havel entlang. Der Weg ist inzwischen keine Schotterpiste mehr, sondern als Mauerweg größtenteils asphaltiert worden. Am gegenüberliegenden Ufer konnten wir die Sacrower Heilandskirche bewundern. Und hin und wieder hielten wir auch in einem der zahlreichen Lokale, wie der Moorlake mit seiner idyllischen Seerosenbucht oder dem komplett restaurierten alten Blockhaus Nikolskoe hoch oben im Grunewald an um ein wenig zu verschnaufen. Nach 4 Stunden kamen wir auch an der Fähranlage zur Pfaueninsel an. Wie der Name sagt, gibt es auf dieser Insel freilaufende „wilde“ Pfauen. Doch da Hunde auf der Insel verboten sind, konnten wir nur einen kleinen Blick auf das gleichnamige Schloss erhaschen. Also sind wir dann doch in den Bus nach Hause gestiegen und haben unsere schmerzenden Pfoten/Füsse die verdiente Erholung gegönnt. Der historische Bus, der hier alle Stunde für den normalen BVG-Preis fährt, fuhr dann gemächlich  auf der Havelchaussee zurück, so dass wir noch den Wasserblick genießen konnten. Am Grunewaldturm überlegte ich kurz, noch einmal auszusteigen und ein letzes Foto zu schießen. Doch dieser Aussichtspunkt begrüßte uns schon von weitem eingezäunt (wird eigentlich jede Sehenswürdigkeit zur Zeit in Berlin restauriert?) Und eigentlich waren 8 Stunden Gassigehen ja wirklich für einen Tag genug 😉

Hier ein paar Impressionen unseres Kultur-Gassis:

5 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Sven sagt:

    Uiii….

    so viele schöne Bilder. Ich glaube ich muss dort auch mal hinkommen um dort eine Runde die Landschaft und Gebäude joggend zu erkunden. Oder mit dem Rad, dass muss ich mir jetzt mal überlegen, noch habe ich die Zeit dazu.

    Ich hoffe der Hund hat den langen Spaziergang genossen und war dann nicht all zu KO.

    Lieben Gruß

    Sven

  2. Stephan sagt:

    Wenns denn mal nicht so weit sein soll – Schloß Charlottenburg und umliegender Park – müsste ja bei Euch eigentlich gleich um die Ecke sein. 😉

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