Ok ok, das Honor 10 ist jetzt schon ein paar Tage auf dem Markt und ihr fragt euch sicher, warum ich jetzt plötzlich mit einem Beitrag zum Gerät um die Ecke komme. Lasst es mich euch schnell erklären: als das Gerät im März in London vorgestellt wurde, wurde während der Pressekonferenz ein Feature versprochen, das ich beim Honor 8 und Honor 9 schmerzlich vermisst habe: Videostabilisierung (EIS).
Allerdings war die Funktion bei den Testgeräten, die wir in London nach der Pressekonferenz bekommen haben, noch nicht aktiv und sollte mit einem Software-Update nachgeliefert werden. Ich habe also nach der Pressekonferenz nur ein paar Fotos in London gemacht und mir vorgenommen, einfach noch mal nach London zu fliegen, sobald das Update ausgeliefert wurde.
Das Update kam auch tatsächlich im August aber da hatte ich einfach keine Zeit, den geplanten London-Trip zu machen, den ich dann erst im September gemacht habe. So kam es also, dass dieser Beitrag erst jetzt kommt und ich erst jetzt ein paar Zeilen zum Honor 10 schreiben konnte.
Die AI-Videostabilisierung (EIS)
Fangen wir mit dem Video an. Ich war also noch mal zwei Tage in London und habe die folgenden Aufnahmen gemacht. Ich habe die Videos in Final Cut Pro X nur zusammengeschnitten und hier und da mal die Geschwindigkeit geändert. Ich habe nachträglich nichts stabilisiert und auch kein Color Grading vorgenommen.
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Nicht schlecht oder? Aber vielleicht fällt beim Ansehen des Videos gar nicht so wirklich auf, was die Bildstabilisierung, die übrigens nur per Software (EIS mit AI) und nicht optisch stattfindet, da leistet. Daher habe ich ein und die gleiche Szene einmal mit Bildstabilisierung und ein Mal ohne aufgenommen.
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Ziemlich krass, oder?
Die beste AI-Lösung für Fotos bisher
Und wo wir jetzt gerade schon beim Thema AI sind: das Honor 10 nutzt – wie so viele Smartphones dieser Tage – AI um Fotos ansprechender aussehen zu lassen. Jetzt kommt aber der Clou: Kein anderer Hersteller macht das so clever wie Honor. Nicht mal Huawei hat das beim Flaggschiff P20 Pro so gut gelöst! Warum? Ganz einfach: Zum einen kann man in der Kamera-UI während man Fotos schießt die AI ein- und ausschalten. Zum anderen – und das ist meiner Meinung nach die beste Lösung – kann man nachdem das Foto gemacht wurde, in der Galerie auswählen, ob man die AI-Version oder die normale Version haben möchte.
Dank dieser Option kann man die AI im Grunde genommen immer anlassen und ggf. zum Original zurückkehren, falls die AI das mit dem Farben völlig verhunzt hat. Das passiert durchaus ab und zu. Besonders „Blauer Himmel“ ist für mich persönlich zu krass. Die Sättigung wird auf 11 gedreht und dazu noch eine fette Vignette reingeknallt. So gar nicht meins. Aber wie gesagt, macht ja auch nichts, kann ich ja nachträglich einfach rückgängig machen. Dafür gibt es von mir großen Applaus Honor. Well Done.
So sieht das übrigens in der Galerie in Aktion aus:
Alles in allem ist die ganze AI-Geschichte ein schönes Gimmick für alle, die keine Foto-Profis sind und einfach ein paar schöne Schnappschüsse vom Urlaub haben wollen. Gerade bei Sonnenuntergängen sind die Ergebnisse der AI richtig schön anzusehen:
Zweifach Zoom
Das Feature ist nicht ganz neu, soll aber kurz Erwähnung finden. In der Kamera kann man mit einem einfach tipp auf „2x“ zweifach an sein Motiv „ranzoomen“. Im Gegensatz zu vielen Smartphone-Flaggschiffen handelt es sich hierbei allerdings um einen Software-Zoom. Das Ergebnis ist aber ganz ok.
AI-(Nachtmodus)
Mit einem der letzten Updates wurde beim Honor 10 der Nachtmodus noch mal überarbeitet: „Fügt Support für handgeführte Nachtaufnahmen hinzu, damit Sie auch ohne Stativ tolle Nachtaufnahmen aufnehmen können.“. Ich dachte erst, das würde jetzt in Richtung Huawei P20 Pro gehen, wo mit der AI zig Fotos gleichzeitig aufgenommen und in Echtzeit für das beste Ergebnis zusammengesetzt werden. Das wird auch so ähnlich gemacht, allerdings kommt scheinbar das EIS dabei nicht zum Einsatz. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, aus der Hand eine gescheite Nachtaufnahme zu machen. Hat man allerdings ein Stativ zur Hand, oder kann das Smartphone irgendwo sicher anlehnen, bekommt man mit dem Nachtmodos ansehnliche Bilder hin und braucht dafür auch keine besonderen Fotografie-Kenntnisse.
Hier mal drei Bilder, zur Veranschaulichung.
Bild 1: mit aktivierter AI und der Szene ‚Nacht‘. Ist ok, aber nicht geil. Das Honor 10 hat hier ISO 800 benutzt, was für Smartphones dieser Tage ganz einfach zu viel des Guten ist.
Bild 2: Nachtmodus + Stativ = 14 Sekunden bei ISO 100:
Bild 3: Nachtmodus handgehalten (ebenfalls 14 Sekunden / ISO 100).
Also keine Ahnung… unter „Fügt Support für handgeführte Nachtaufnahmen hinzu, damit Sie auch ohne Stativ tolle Nachtaufnahmen aufnehmen können.“ verstehe ich irgendwie was anderes 🤨.
Davon mal abgesehen sind die Ergebnisse, die man entweder im Pro-Modus mit langer Belichtungszeit oder eben im Nachtmodus im Kombination mit einem Stativ erzielen kann schon recht beeindruckend.
Noch ein paar Bilder aus London
Hier noch ein paar weitere Fotos, die ich in London mit dem Honor 10 aufgenommen habe. Alles in allem ist die Kamera für ein Smartphone, das man für unter 400€ (wenn es mal wieder einen Deal gibt) bekommt wirklich ordentlich. Wer keine 800€ oder mehr ausgeben will, aber trotzdem schöne Fotos im Urlaub oder Alltag machen möchte, ist mit dem Honor 10 gut beraten 👍
Alle Bilder gibt es – wie immer – in voller Auflösung auf Flickr.
Und falls ihr noch mehr Fotos sehen wollt, die mit dem Honor 10 aufgenommen wurden: Mit dem Honor 10 in Singapur unterwegs.
//Disclaimer: die erste Reise nach London zur Pressekonferenz hat Honor inklusive Unterkunft bezahlt. Den zweiten London-Trip habe ich selbst bezahlt. Das Honor 10 ist eine Dauerleihgabe von Honor.//