Informatives

Größte Solaranlage Berlins ans Netz gegangen

Normalerweise verwerte ich hier im Blog keine Themen aus den ‚klassischen Medien‘. In der Welt Kompakt bin ich heute Morgen im Zug (wo liest man als Nerd auch sonst schon Zeitung?) allerdings auf eine Meldung gestoßen, die es meiner Meinung nach Wert ist, gebloggt zu werden.

In Berlin ist gestern nämlich die größte Solaranlage der Stadt ans Netz gegangen. Auf dem Gelände des Gaskraftwerkes Mariendorf hat man Solar-Kollektoren mit einer Leistung von 2 Megawatt aufgestellt. Betreiber der Photovoltaikanlage ist der Berliner Gas-Versorger GASAG in Kooperation mit der Firma SOLON SE. Die Anlage besteht aus 7.756 Solar-Modulen, die eine Fläche von ca. zwei Fußballfeldern einnehmen. Die Anlage kann bei voller Auslastung rund 2.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Fotovoltaianlage Gaskraftwerk Berlin-Mariendorf

Die Fotovoltaikanlage startete bereits 2009 mit einer Leistung von 100 Kilowatt in einem Pilotbetrieb.

Mit dem ‚Solarkraftwerk‘ spart das Unternehmen jährlich 1150 Tonnen CO2-Emmissionen ein. Klingt jetzt nach nicht besonders viel, aber immerhin bräuchte man 140.000 Mischwaldbäume um diese Menge an Kohlendioxid zu binden.

Für die GASAG ist dies aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei der Einsparung von Kohlendioxid. Das Unternehmen hat sich in der Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin dazu verpflichtet im Zeitraum von 1998 bis 2020 zwei Millionen Tonnen des Treibhausgases einzusparen. Die Fotovoltaik Anlage in Mariendorf hat mit den voraussichtlich eingesparten 1,15 Millionen Kilogramm daran einen Anteil von 0,06 Prozent.

GASAG Photovoltaik Pilotprojekt

Bei all den tollen Zahlen darf man aber eines nicht vergessen. Die GASAG verwendet den Strom nicht für sich selbst, sondern speist ihn ins Netz ein. Da der Strom aus erneuerbaren Energien kommt, kann er teurer verkauft werden, als der mit Gas ezeugte. Nichtsdestotrotz ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn jetzt noch RWE und EON auf den Geänden der Atomkraftwerke ebenfalls Solarkollktoren aufbauen, wird bald alles gut.

Quellen: Welt Kompakt Print | T-Online News | TAZ | Gasag
Bildmaterial: Gasag

11 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Matze_B sagt:

    Von mir aus könnte man alle z.B. Häuserfassaden u. Dächer mit Solar-Kollektoren zukleistern. (Marzahn!) Die Zellen könnten sicher auch noch schicker z.B. farbig aussehen. Aber da werden die ‚Großen‘ ein Problem mit haben, solange sie nicht die Betreiber sind.

  2. Im letzten Absatz versteckt sich das wahre Gesicht der Energielobby.

    „Da der Strom aus erneuerbaren Energien kommt, kann er teurer verkauft werden, als der mit Gas ezeugte.“

    Da kommt der Mythos mit dem teureren Strom aus erneuerbaren Energien her. Alle Preise entstehen durch Absprachen und Verträge, nicht aus Erzeugungsaufwand und erst recht nicht aus Kosten für die Nachwirkungen.

  3. NetzBlogR sagt:

    Das Problem bei Solarkollektoren: Wenn Du das komplette Hausdach eindeckst, hast Du den Strom-Bedarf des Hauses noch nicht gedeckt. Und wenn Du das Gelände eines Atomkraftwerks mit Kollektoren vollstellst, hast Du nicht mal ein Hundertstel der Ausbeute, die das AKW gebracht hat. Das ist der große Nachteil der Sonnenenergie: Du brauchst eine riesige Fläche, um ein Fitzelchen Strom zu bekommen.

    Es gab da so ’ne Modellrechnung: Wenn alle europäischen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, müsste man die komplette iberische Halbinsel (also Spanien und Portugal) mit Solarzellen auslegen, um die selbe Menge an Strom zu erzeugen.

    Die Technik ist leider noch lange nicht so weit, wie Umweltschützer sie immer reden. Das ist genau der Punkt an dieser ganzen Debatte, der mich immer aufregt: Selbst wenn man wollte – es geht nicht.

    1. Andrea sagt:

      Es geht doch nichts über gesundes, von keinerlei Fakten belastetes Halbwissen, gell?

      Liefer doch bitte mal ein paar Links, die deine Thesen untermauern. Danke!

    2. Martin sagt:

      Hm, nicht Sonnenkollektoren mit Solarzellen in einen Topf werfen und das Ganze „Solarkollektoren“ nennen. Das sind zwei ganz verschiedene Sachen.

      Ich hatte mal vor vielen Jahren die Modellrechnung gehört, dass die gesamte Fläche der Wüste Sahara, wenn man sie mit Solarzellen bedeckt, den Energiebedarf der ganzen Welt decken könnte. Aber das vor ein paar Jahren und ist bei unserem weltweiten Stromkonsum so sicher nicht mehr ganz aktuell.

  4. Sven sagt:

    Für ich wird noch zu wenig Solarstrom in den Städten gewonnen. Viele Dächer werden nicht genutzt, obwohl sich in den letzten Jahren die Möglichkeiten so rasant entwickelt haben. Das ist verschenkte Fläche, die von der Natur nicht genutzt werden kann, die vielen Altbaudächer.

  5. Martin sagt:

    Habe eben noch etwas gefunden zum größten Solardach Deutschlands, das gerade erst in Betrieb genommen wurde: http://bit.ly/gu4gfD (kurzes Video bei SWR3.de).

    Schon merkwürdig, wie schnell die Sache mit der alternativen Energie plötzlich in Fahrt kommt (…oder wie gehäuft jetzt plötzlich in den Medien davon berichtet wird).

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