Informatives

Warum ich die eBay Petition nicht unterschreiben werde

Ebay Explained 2006 (KLCC) by liewcf

eBay verschickt gerade an seine Mitglieder einen Newsletter mit der Bitte eine Petition zu unterschreiben. Der Betreff lautet: „Setzen Sie sich für die Beendigung unfairer Handelspraktiken ein“. Hier der Text:

eBay ist ein globaler Marktplatz, auf dem jeder nahezu alles kaufen und verkaufen kann. Diese Idee wird aktuell jedoch durch einige Markeninhaber und Hersteller in Frage gestellt. Diese versuchen, den Verkauf ihrer Produkte auf Online-Marktplätzen wie eBay oder anderen Websites in der EU zu verhindern.
Bestimmte Produkte können Sie schon heute entweder gar nicht oder nur schwer im Internet kaufen. Stattdessen erhalten Sie diese nur in ausgewählten Geschäften – oft zu sehr hohen Preisen. Als Konsument sollten Sie aber auch in Zukunft beim Online-Kauf von noch mehr und nicht weniger Auswahl und möglichst günstigen Preisen profitieren können. Als Händler wiederum steht Ihr gutes Recht auf dem Spiel, auf Online-Marktplätzen in einen fairen Wettbewerb mit anderen Händlern zu treten.

Einige Hersteller rechtfertigen ihr Verbot des Online-Handels in der Öffentlichkeit damit, dass sie den Verkauf von Produktfälschungen verhindern wollen. eBay ist jedoch kein Marktplatz für den Handel mit Produktfälschungen. Wir gehen konsequent und gemeinsam mit 31.000 Rechteinhabern gegen Produktpiraterie vor. Fälschungen spielen – nicht zuletzt dank der Bemühungen von eBay – auf dem Marktplatz eine minimale Rolle: Im letzten Jahr wurden nur 0,15 % aller Angebote auf eBay als potenzielle Fälschungen identifiziert.
Das eigentliche Ziel dieser Markeninhaber besteht darin, den Verkauf aller ihrer Produkte auf Online-Marktplätzen wie eBay und anderen Websites zu stoppen. Dabei geht es nicht nur um Luxusgüter, sondern auch um alltägliche Artikel wie Kinderspielzeug, elektronische Geräte, Rasenmäher und Kinderwagen. eBay handelt jetzt und Sie können uns unterstützen. Treten Sie für Ihr Recht auf freien Online-Handel ein.
Unterstützen Sie unsere Online-Petition!

Mit der Petition möchten wir die zuständigen Stellen der EU auffordern, das europäische Wettbewerbsrecht so zu ändern, dass den aus unserer Sicht unfairen Handelsbeschränkungen Grenzen gesetzt werden. Helfen Sie uns, die Politiker gemeinsam zu überzeugen, hier aktiv zu werden. Wenn Sie uns bei der Nutzerinitiative gegen die Beschränkungen des Online-Handels unterstützen möchten, freuen wir uns, wenn Sie unsere Online-Petition unterschreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr eBay-Team

Ne ganze Menge Text. Die Meisten werden sicherlich nur lesen, dass es um unfairen Handel geht und unterschreiben.

Ich aber nicht! Denn es geht eBay hier meiner Meinung nach nur darum doch noch Louis Vuitton (und weitere Marken) Sachen verkaufen zu können und der Firma damit eins auszuwischen, immerhin musste eBay 2008 knapp 40 Millionen Euro blechen und es wurde dem Online-Auktionshaus untersagt weiterhin Waren  der Firma LVMH bzw. deren Tochterfirmen zu verkaufen. Quelle: Ebay muss Rekordstrafe an Louis Vuitton zahlen

Nun findet eBay das nicht in Ordnung und ist der Meinung, dass das unfair ist und findet speziell die Begründung der Markenpiraterie ungerechtfertigt:

Im letzten Jahr wurden nur 0,15 % aller Angebote auf eBay als potenzielle Fälschungen identifiziert.

Der Satz ist an sich schon eine Frechheit.

  1. Erkennt nicht jeder eine Fälschung und meldet diese
  2. Das Ganze auf alle Auktionen herunterzubrechen ist eine ganz miese Schönrechnerei… wie würde die Zahl wohl aussehen, wenn man nur in die Kategorien in denen Luxus- bzw. Markenartikel verkauft werden schauen würde?

Ich finde es nicht richtig, dass eBay hier seine riesige Nutzergemeinde dazu nutzen möchte eine Petition bei der EU durchzupauken, damit diese sich dem Thema annimmt. Gibt es für so etwas nicht Verfassungsklagen? Achja richtig, sowas kostet  ja Geld…

#Fail eBay… again!

Achso, ich bin ja dafür, dass wir uns dafür einsetzen, dass wieder Sexspielzeuge bei eBay verkauft werden dürfen! Denn dass will eBay nicht… ist das dann nicht auch unfairer Handel?

20 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Matthias sagt:

    Also ich versteh euch nicht.

    Ich finde es eine Frechheit von welchem Label auch immer, dass ich meine Sachen nicht online weiterverkaufen kann.

    Wenn ich nunmal ein Shirt von Abercrombie oder sonst einer Marke habe, warum sollte ich das nicht bei ebay weiterverkaufen dürfen.

    Das darf den Markeninhaber doch kein Stück angehen..

    Und egal wie ebay das Problem löst, ich finde es gut auf die community zu zugehen, denn die Nutzer sind doch das was ebay stark macht.

      1. Matthias sagt:

        Ok, aber auch die mittel sind doch angebracht.

        Du profitierst doch von der Plattform, warum solltest Du dann nicht auch etwas zurück geben?

        Bloss weil das ein großes Unternehmen ist?

      2. Gilly sagt:

        Ähem!? Die bekommen genug Geld von mir! Außerdem nerven die immer mehr mit Gängelungen für Verkäufer. Sollen se halt ne Verfassungsklage einreichen wenn ihnen was nicht passt. Ich will nicht deren Schlammschlacht unterstützen.

      3. Matthias sagt:

        Was ja auch völlig in Ordnung ist 🙂

        Ich mag diese Aktion unterstützen, einfach weil ich die Sache zum kotzen finde und mir deswegen jedes Mittel angebracht erscheint.

  2. Ute sagt:

    Ja, was soll man sagen.

    Ich erzähle euch mal eine kleine Story über: eBay, Louis V. und meine Wenigkeit.

    Es war im Jahre 2005 (da durfte man noch Louis V verkaufen), als ich noch direkt bei eBay arbeitete und auf meinem Account eine Originale (aber sehr seltene) Louis V. Uhr zum Verkauf eingestellt hatte.

    Als ich am nächsten Morgen checken wollte was denn die Auktion so machte musste ich verwundert feststellen, dass es diese gar nicht mehr gab.

    Ich guggte sofort in den internen Programmen nach u konnte entdecken, dass die Abteilung „CW“ diese als „Fake“ deklarierte und auch meinen Account daraufhin suspendierte.

    Da ich aber die Uhr mit in der Firma hatte, ging ich in die Abteilung hinüber und fragte nach, warum sie diesen Schritt vollzogen hatten.

    Antwort – klar und deutlich: Du verkaufst einen Fake!

    Ich war echt platt, denn es war alles andere als ein Fake, nur eben ein sehr seltenes Modell, was in meinem Besitze war.

    Zeigte ihnen dann die Uhr und liess sie von den Leuten dort begutachten und ihre Meinung änderte sich aber nicht.

    Hätte ich nicht vor Jahren die Uhr selbst in einem Luxus-Store in Frankreich gekauft, wäre ich darauf noch eingestiegen und wäre bestimmt der Meinung gewesen: Ok, Experten am Werk.

    Ich darf aber mit Sicherheit sagen, dass sie keinen Plan haben und es ist sicher ein Job für richtige Experten, dies zu bestimmen.

    Mein Account blieb suspendiert!

    Somit komme ich auf die Aussage zurück:

    „Im letzten Jahr wurden nur 0,15 % aller Angebote auf eBay als potenzielle Fälschungen identifiziert“

    Tja – Wie viele davon waren wirklich gefälscht u wie viele hat man übersehen?

    Zahlen sind was für Grabsteine, sagte schon meine Oma…

    Hm – Diesen Zahlen

  3. Manfred sagt:

    Auf der einen Seite setzt sich ebay für den freien Handel ein. Auf der anderen Seite wird bei ebay selbst der freie Handel behindert.

    Was anderes sind die sogenannten beliebtesten Artikel nicht. Die größen Händler werden bevorzugt, die kleinen haben das Nachsehen. Freier Handel bedeutet bei mir, dass alle die gleiche Chance haben. Das ist bei ebay seit letztem Jahr vorbei.

  4. Matt sagt:

    Ich finde die Petition Grundsätzlich nicht so verkehrt. Und warum sollte Ebay nicht ihre User darauf aufmerksam machen. Schließlich profitieren die doch auch davon wenn die Petition wirklich erfolg hat.

  5. Matthias sagt:

    Hmm, schwierige Sache, aber ich werde auch nicht für die Petition stimmen. Die Richtung in die sie geht ist unbestreitbar gut, aber wie du schon ausgeführt hast, setzt eBay das ganze nicht optimal um. (Wie so einiges anderes, das auf der Plattform im Argen liegt). Aber was will man machen, bei der Martkmacht, die eBay (inzwischen/immer noch?) hat?

  6. mcahornsirup sagt:

    Wer dann auch noch etwas aus den USA bestellt, kann am Zoll erfahren, dass im Auftrag des Herstellers die Waren beschlagnahmt wurden (auch bei Originalware!)… da dieser die Einfuhr generell beanstanden kann! Wie krank ist das denn? Das habe ich wirklich am Zoll erlebt… die gucken dann auf irgend eine Liste ob der Markenhersteller die Einfuhr untersagt und dann ist der Kram erst einmal weg. Tolle Freiheit! Ich meine, wenn ich mir im Ausland etwas kaufe und auch den Zoll bezahle, dann sollte doch alles geritzt sein… und erst wenn dieser kranke Apparat von möglichst vielen durchschaut wird ändert sich etwas. „Grauimporte“ gehören legalisiert! Freier Handel… wenn ebay sich der Sache annimmt – aus welchen Gründen auch immer, dann ist mir das recht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert