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Buch-Review: Die Tore der Welt von Ken Follett

Ken Follett - Die Tore der Welt Seit März 2008 hieß es um mich herum „ich lese gerade..“ „hast du schon den neuen Roman gelesen?“ „kann ich nur empfehlen!“ und somit war klar: Sobald wieder etwas Zeit ist wird das Buch besorgt und eine eigene Meinung gebildet. Leider hat meine Mom das Buch jedoch unter Verschluss gehalten, da kleine Bücher zwischendurch o.k. sind, dicke Schinken aber vom Lernen abhalten. Aber nun hat sie es doch rausgerückt, da ich krank zu Hause lag und Lesestoff mal eine Abwechslung zum Fernsehprogramm darstellte.

„Die Tore der Welt“ von Ken Follett führen uns zurück nach Kingsbridge. Inzwischen schreibt man das Jahr 1327, der Bau der Kathedrale ist rund 200 Jahre her. Der Zahn der Zeit hat sich in die Kathedrale und die Lebensweise der Bevölkerung gebohrt. Neuen Ideen begegnet man verschlossen. So reiben sich traditionelle und fortschrittliche Ideen in diesem Buch immer wieder aneinander – sei es in Bau-, Kirchen- oder Medizinfragen. Geschildert werden mehrere Einzelschicksale über einen Zeitraum von 34 Jahren. Man bekommt Lust, den Vorgänger durch manch eingeschleusten Kommentar erneut oder auch zum ersten Mal zu lesen, unbedingt erforderlich ist dies aber nicht.

Der Klappentext schildert folgendes: „Wir schrieben das Jahr 1327. Es ist der Tag nach Allerheiligen. In der Stadt Kingsbridge im Süden Englands versammelt sich das Volk im Schatten der Kathedrale. Vier Kinder flüchten vor dem Trubel in den nahe gelegenen Wald. Dort werden sie Zeugen eines Kampfes – und eines tödlichen Geheimnisses.

Merthin, ein Nachfahre von Jack Builder, dem Erbauer der Kathedrale hat dessen Genie und rebellische Natur geerbt. Sein starker Bruder Ralph strebt den Aufstieg in die Ritterschaft an. Caris, Tochter eines Wollhändlers, hat den Traum Arzt zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gwenda, deren Vater ein Tagelöhner ist, will nur ihrer Liebe folgen.

Und da ist noch Godwyn, Caris` Vetter, ein junger Mönch, der entschlossen ist, Prior von Kingsbridge zu werden. Koste es, was es wolle.

Ehrgeiz und Liebe, Stolz und Rache werden das Leben dieser Menschen bestimmen. Pest und Not werden ihnen das Liebste nehmen, was sie besitzen. Glück und Unglück werden sie begleiten. Und immer wird der Schwur sie verfolgen, den sie an jenem schicksalhaften Tag leisteten.“

Hintergrund bieten im 14. Jahrhundert nun der beginnende Hundertjährige Krieg, sowie der Schwarze Tod, welcher ganz Europa heimsuchte. Auch unsere Hauptfiguren bleiben von diesen Ereignissen nicht unberührt.

Für mich steht fest: Ken Follett hat wieder einmal einen packenden historischen Roman verfasst, der keine Minute langweilig wird. Mit den Hauptpersonen fiebert man bis zur letzten Seite mit. Durch moderne Erziehung geprägt, kann man – ebenso wie Merthin und Caris – bei Aberglaube und Tradition nur den Kopf schütteln oder lauthals brüllen.

Auch dieser Roman von Ken Follett ist übersichtlich untergliedert. Die insgesamt 1294 Seiten teilen sich in 91 Kapitel, welche 7 unterschiedliche Zeiträume umfassen. Große Zeitliche Sprünge werden nicht gemacht bzw. fallen nicht stark auf, da die Lebensgeschichten von Merthin, Gwenda, Ralph, Caris und Godwyn im Vordergrund stehen. Und diese Lebensgeschichten werden einfach super geschildert.

Nachdem ich 1992 Ken Folletts Roman „die Säulen der Erde“ gelesen hatte, war ich hin und weg. Der als Nachfolger genannte Roman „ die Pfeiler der Macht“ hatte mich jedoch stark enttäuscht. In so kurzer Zeit gleich mehrere Fundamentalwerke zu schreiben, ist ja auch etwas zu viel erwartet. Nun sind jedoch bis zur Veröffentlichung dieses Nachfolgewerkes rund 16 Jahre vergangen. Und ich kann nur sagen: 2 Tage jede freie Minute lesen und am Ende einfach MEHR wollen!

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