Informatives

Berliner Erfindungen 2: Der Fernseher

Paul Nipkow erfand die nach Ihm benannte Nipkow-Scheibe, welche bereits die wichtigsten technischen Grundlagen für die Übertragung von bewegten Bildern enthielt. Noch als Student erfand er diese Scheibe, nach seinen eigenen Erzählungen sei es am Heiligen Abend 1883 gewesen, als er allein in seinem möblierten Zimmer in der Phillip-Straße 13a vor seiner Petroleumlampe gesessen habe und ihm die Idee gekommen sei, mit einer spiralförmig gelochten Scheibe ein Bild „mosaikartig in Punkte und Zeilen“ zu zerlegen. Die Neuerung bestand dabei in der spiralförmigen Scheibe. Das Zerlegen von Bildern in Punkte zur telegraphischen Übertragung hatte bereits lange vorher der Schotte Alexander Bain entwickelt.

Für diese Scheibe beantragte er beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin ein Reichspatent für ein Elektrisches Teleskop zur elektrischen Wiedergabe leuchtender Objekte in der Rubrik „Elektrische Apparate“. Es wurde ihm am 15. Januar 1885 rückwirkend zum 6. Januar 1884 erteilt. Dabei ist nicht bekannt, ob sich Nipkow jemals um eine praktische Realisierung dieser Scheibe bemühte. Man darf aber davon ausgehen, dass er nie selber einen entsprechenden Apparat gebaut hat. Da auch sonst kein Interesse an dem Patent bestand, verfiel es nach 15 Jahren.

An old Zenith TV sits on the porch of an abandoned house...
Bild: An old Zenith TV … von road_less_trvled

Auch Manfred von Ardenne war ein leidenschaftlicher Naturwissenschaftler, sein Fachgebiet war die Elektronenphysik. Einen beträchtlichen Teil seines ererbten Vermögens hatte Manfred von Ardenne in die Gründung seines Forschungslaboratoriums gesteckt. In Lichterfelde forschte er an der Entwicklung des Fernsehens. Dort entwickelte er einen Leuchtschirmabtaster, der ein erkennbares Bild lieferte. Bei der 8. Internationalen Funkausstellung 1931 in Berlin zeigte von Ardenne zum ersten Mal der Öffentlichkeit das vollelektronische Fernsehen – und schaffte es mit dieser Erfindung auf die Titelseite der New York Times. Heute ist der Fernseher aus keinem Haushalt mehr wegzudenken.

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