Musik & Film

Filmkritik: Tampopo

Tampopo ist ein japanischer Film aus dem Jahr 1985, der von Regisseur Juzo Itami inszeniert wurde. Der Film erzählt die Geschichte von Tampopo, einer jungen Witwe, die ein schlecht laufendes Ramen-Restaurant in Tokio zu führt. Zumindest bis zum Auftritt der beiden Lastwagenfahrer Gorō (Tsutomu Yamazaki) und Gun (Ken Watanabe), bei denen sich bald herausstellt, dass sie nicht nur hinter dem Steuer talentiert sind. Die beiden unterstützen sie dabei, ihre Fertigkeiten in der Kunst des Ramen-Kochens zu verfeinern und ihr Restaurant aufzuwerten.

Der Film ist eine Mischung aus Komödie, Drama und kulinarischen Szenen. Die Darsteller sind alle exzellent und bringen die Charaktere mit viel Herz und Humor zum Leben. Insbesondere Tsutomu Yamazaki als Goro, der Tampopo unter seine Fittiche nimmt, ist fantastisch und liefert einige der besten Szenen des Films.

„The broth is the soul of ramen.“

Gorō

Die kulinarischen Szenen sind eine wahre Augenweide und machen Tampopo zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ist erstaunlich, wie viel Sorgfalt in die Details der Ramen-Zubereitung gesteckt wurde, von der Auswahl der Zutaten bis hin zur perfekten Präsentation. Es ist ein Fest für die Sinne, und man kann sich kaum sattsehen an den köstlichen Gerichten, die gezeigt werden.

Ramen-Tasting. Bild: Janus Films

Aber Tampopo ist nicht nur ein Film über gutes Essen, er behandelt auch Themen wie Familie, Liebe, Loyalität und den Kampf um das Überleben in einer schnelllebigen, sich verändernden Gesellschaft. Es ist eine Hommage an die japanische Kultur und Tradition, aber auch eine Reflexion über die Bedeutung von Essen in unserem Leben.

Insgesamt ist Tampopo ein wunderbarer Film, der es schafft, sowohl unterhaltsam als auch tiefgründig zu sein. Die beiden „erotischen“ Szenen – die den Brückenschlag zwischen Sex und gutem Essen darstellen – wirken etwas aus der Zeit gefallen, aber so ist das nunmal mit Filmen aus den 1980ern. Speaking of 1980er: natürlich gibt der Film auch einen wunderbaren Einblick in das Tokio aus dieser Zeit.

Wenn ihr euch für japanische Kultur, Kulinarik oder einfach nur für gute Filme interessiert, dann solltet ihr Tampopo unbedingt sehen.

Criterion Collection Blu-ray

Der Blu-ray liegt ein Flugblatt bei, die den Restaurierungsrozess en détail erklärt. Hier eine übersetzte und zusammengefasste Version:

Diese digitale Restaurierung wurde in 4K-Auflösung auf einem DFT Scanity-Film-Scanner vom 35mm originalen Negativ erstellt. Die Übertragung wurde vom langjährigen Kameramann von Regisseur Juzo Itami, Yonezo Maeda, genehmigt. Tausende von Störungen wie Staub, Schmutz, Kratzer, Splices und Verzerrungen wurden manuell mit Hilfe von MTI Films DRS entfernt, während Digital Visions Phoenix für die Korrektur von Jitter, Flackern, kleinen Schmutzpartikeln, Körnung und Rauschen verwendet wurde. Der Monospur-Ton wurde vom 35mm originalen magnetischen Tonband neu abgemischt. Klicks, Stöße, Zischen, Brummen und Knacken wurden manuell mit Pro Tools HD und iZotope RX entfernt.

Ich verstehe nur die Hälfte davon, aber ich habe in letzter Zeit eine Menge Modern Asian cinema gesehen und keiner der älteren Filme sah auch nur ansatzweise so gut wie Tampopo aus. Aus meiner Sicht lohnt sich der Aufpreis für diese Blu-ray Version.

Abschließend möchte ich noch diesen Beitrag hier empfehlen, der einige der Original Filmposter aus aller Welt zeigt: Movie Poster of the Week: Juzo Itami’s “Tampopo”

4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Nils sagt:

    Haaa! Habe Tampopo auch über Criterion Collection entdeckt und war überrascht wie unterhaltsam der Restaurant-Part ist. Lediglich der Mafia-Boss Part war mir etwas weird.

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