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Ausprobiert: Eyefi mobi Pro Wifi SD Karte (32GB) – WiFi für die Kamera

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Für mich ist WiFi in einer Kamera mittlerweile ein Feature, auf das ich nie wieder verzichten möchte. In wenigen Sekunden ist so ein Foto von der Kamera auf mein Smartphone übertragen und ich kann das Foto sofort für soziale Netzwerke oder anderes nutzen.

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Meine Sony Alpha 6000 hat dieses Feature schon eingebaut. Aber es gibt nach wie vor genug Kameras und insbesondere DSLRs auf dem Markt, denen dieses Feature fehlt. Hier kommt Eyefi ins Spiel. Man bietet mehrere SD-Karten mit integriertem WiFi an, die mit vielen Kameras kompatibel sind.

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Für einen Test habe ich die Eyefi mobi Pro Wifi SD-Karte (32GB) zugeschickt bekommen. Getestet habe ich die Karte mit einer Canon EOS 60D. Ich hatte hier bereits zwei EyeFi-Karten rumfliegen. Die hatte ich damals für meine alten Canon DSLRs geholt.

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Beide konnten mich aber nie überzeugen. Hauptsächlich deswegen, weil nur die Pro-Version den selektiven Transfer von Bildern unterstützt. Bei allen anderen Karten werden immer alle Fotos seit dem letzten Transfer übertragen. Aber nun habe ich ja die Pro-Version und ich wollte der Sache damit noch einmal eine Chance geben. Neben dem selektiven Transfer wird bei der Pro-Version auch die Übertragung von RAW-Dateien (nur Desktop) unterstützt.

Ersteinrichtung

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Die Ersteinrichtung ist denkbar simpel. Man lädt sich die Eyefi-App für Android, iOS oder iPhone runter. Dort gibt man dann den Code ein, der auf einer beigelegten Karte steht. Dann wird ein Profil installiert, man verbindet sich mit dem WiFi der Karte und das war’s auch schon.

Allerdings ist es dann so, dass immer alle Fotos seit dem letzten Transfer übertragen werden. Habt ihr also 200 Fotos gemacht und wollt davon 2-3 Stück haben, müsst ihr trotzdem abwarten, bis alle übertragen sind.

Selektive Übertragung

Um nun auswählen zu können, welche Bilder übertragen werden sollen, müsst ihr euch einen Mac oder PC suchen, dort die Eyefi-Software installieren und die Karte einstecken. Ein Card-Reader gehört übrigens zum Lieferumfang. In den Settings kann man dann die selektive Übertragung aktivieren.

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Nun ist es aber leider so, dass ihr die Fotos dann nicht etwa in der App auswählen könnt, sondern auf der Kamera auswählen müsst, welches Foto übertragen wird. Hierzu müsst ihr die gewünschten Bilder auf der Kamera schützen.

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Habt ihr das gemacht, werden bei der nächsten Verbindung zwischen Kamera und Eyefi-App nur die gesperrten Fotos übertragen. Klingt etwas fummelig, hat man aber mit der Zeit schnell drin und ist im Alltag eine akzeptable Lösung. Ist das Bild dann erst einmal zur App übertragen, kann man es aus der App heraus teilen.

Aber natürlich ist da doch noch ein Haken. Wenn ein Bild einmal an die App übertragen wurde, kann sie danach nicht noch ein weiteres Mal per WiFi übertragen werden:

Zu diesem Zeitpunkt kann die Eyefi-mobi-Karte Fotos jeweils nur auf ein Gerät übertragen (Smartphone, Tablet oder Computer). Nachdem die Eyefi-mobi-Karte ein Foto übertragen hat, markiert sie dieses Foto, damit es nicht auf ein zusätzliches Gerät übertragen werden kann.

*seufz*

Achja und möchte man das Bild danach auf der Kamera löschen, muss man es natürlich wieder entsperren.

WiFi zu Hause & am Desktop

Ok weiter im Text. Man kann ja nicht nur zur App auf Smartphones / Tablets übertragen, sondern auch an einen PC oder Mac. Hierfür richtet man in der Desktop-Software das heimische WiFi ein (Speicherkarte muss dafür wieder einmal eingesteckt werden) und schon kann man die Bilder im heimischen WiFi übertragen.

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Dummerweise funktionierte das nicht mit der mobilen App (zumindest habe ich es nicht hinbekommen). Die Eyefi mobi Pro Karte hat zwar ohne Probleme Fotos an den Mac übertragen, wollte aber nicht mehr mit dem Smartphone spielen. Weder über eine FritzBox noch über einen AirPort Extreme konnte ich Bilder im heimischen WiFi an mein Smartphone übertragen. Habe ich eine direkte Verbindung zwischen Smartphone und Eyefi-Karte hergestellt, funktionierte der Transfer wieder problemlos.

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Die Eyefi-Cloud

Zu guter Letzt wäre da noch die Eyefi-Cloud. Bei Kauf der Pro-Karte bekommt man 1 Jahr kostenlos unlimitierten Speicher. Nach dem ersten Jahr zahlt man dann jährlich 49,99 €. Die Bilder werden in der Original-Auflösung hochgeladen und stehen einem dann, wie das mit der Cloud halt so ist, überall und jederzeit zur Verfügung.

Klingt grundsätzlich super, hat aber leider auch so seine Tücken. Der Upload in die Cloud läuft nämlich wieder nur über die App. Man muss also die Bilder von der Kamera aufs Smartphone übertragen und von dort aus werden die Bilder dann in die Cloud geladen. Dummerweise wurden bei meinem Test auch ALLE Fotos von meinem iPhone mit in die Cloud geladen. Das kann man auch leider nicht umstellen oder deaktivieren, was ich ziemlich ärgerlich finde (es gibt zwar eine Einstellung bezüglich der Camera Roll, die bewirkte aber irgendwie nichts).

 

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Was mich auch noch ziemlich hart angepisst hat: Standardmäßig ist aktiviert, dass die Daten auch über 3G übertragen werden. Passt man nicht auf, ist das Datenvolumen da schnell leergelutscht.

Ist man erstmal bei der Eyefi-Cloud eingeloggt, kann man sich auch leider in der App nicht mehr ausloggen. Da hilft dann nur löschen und die App wieder installieren.

Hier sei noch kurz erwähnt, dass es für die Eyefi-Cloud einen IFTTT-Channel gibt, dafür gibt’s ein Däumchen nach oben.

Fazit zur Eyefi mobi Pro Karte

Ihr habt es vielleicht schon während des Lesens gemerkt, die Enttäuschung ist relativ groß. Es gibt viele gute Ansätze, die aber dann mit irgendwelchen hakeligen oder unlogischen Dingen zunichte gemacht werden. Wenn man sich darauf beschränkt, dass man selektiv Fotos auf sein Smartphone übertragen möchte, dann kann ich euch die Eyefi mobi Pro ruhigen Gewissens empfehlen. Das funktionierte jederzeit problemlos. Ob man dafür 80€ hinlegen möchte, muss jeder selbst wissen.

Möchte man aber Fotos auch drahtlos an einen Computer übertragen, muss man sich bewusst sein, dass die Fotos, die man an ein Smartphone übertragen hat, nicht auf den Computer übertragen werden können.

Die Eyefi-Cloud ist zwar eine nette Idee, aber irgendwie finde ich es nervig, die Fotos erst übertragen zu müssen, um sie dann in die Cloud zu bekommen. Da wäre ein automatischer Upload direkt von der Karte wünschenswert, sobald ein passendes WiFi zur Verfügung steht.

Zu guter Letzt muss ich leider auch noch die Geschwindgkeit der Karte rügen. Für normale Schnappschüsse im JPG-Modus reichen die 17-20 MB/S natürlich locker aus. Nimmt man aber Videos auf oder schießt im Burst-Modus und dann schlimmstenfalls auch noch RAW, geht der Karte schnell die Puste aus. Nur so zum Vergleich: Die aktuell bei Amazon meistverkaufte SD-Karte (32 GB, 19,99€) schafft ~40 MB/s beim Schreiben.

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10 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Manuel sagt:

    Hab ich mir heute auch auf Amazon angeschaut, dann hat mich der Preis für die 16- und 32GB-Modelle einfach nur abgeschreckt. Bleibt dann wohl erstmal beim OTG-Adapter.

  2. Sebastian sagt:

    OMG!
    Ich liebäugelte auch ne Zeit lang mir eine WiFi-Karte zuzulegen. Aber die ganzen Nachteile sind ja sowas von unnötig – wie du selbst schreibst. Wer hat sich denn sowas einfallen lassen?

    Dann doch lieber für 8 Eur nen Kabel kaufen und die Bilder auf dem Smartphone betrachten bzw auf den Rechner live ansehen. Gut ist eben halt Kabel und in der Länge begrenzt – dafür preiswerter und einfacher zu Händeln als mit der Karte.
    Es scheint mir fast so, als wenn man krampfhaft versucht etwas zu entwickeln – aber es einfach nicht schafft. Wie die ersten Versuche damals das iPhone im OS nachzuempfinden 😉

  3. Jürgen sagt:

    Würdest Du mir die Karte empfehlen, wenn ich die Karte nur dazu nutzen möchte, um Fotos direkt nach jeder(!) Aufnahme automatisch auf ein MacBook zu übertragen und die Bilder dann ebenfalls automatisch in Lightroom zu importieren?

    Vielen Dank für Deine Einschätzung.Jürgen

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