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Ich habe ein Notebook für 239€ gekauft und es ist gar nicht mal so scheiße

Packard Bell EasyNote TG ( ENTG71BM)

Kurz vor Weihnachten hat das gefühlt hundert Jahre alte Asus-Netbook meiner Schwester den Geist aufgegeben. Ein neues Notebook war eh schon länger im Gespräch, aber ihr fehlte just in diesem Moment die Kohle für ein Neues. Normalerweise würde man nun in der Familie mit dem Hut rumgehen und für ein Weihnachtsgeschenk sammeln. Da die Familie in dem Fall aber nur aus mir und meiner Mutter besteht, war das Budget für ein neues Notebook extrem tight.

Der erste Gedanke war dann natürlich ein gebrauchtes Notebook mit Windows 7. Schon deswegen, weil meine Schwester bisher nur Windows XP genutzt hat und ich den Schritt auf Windows 8 irgendwie zu krass fand.

Es gibt ja mittlerweile genug Händler bei eBay, die sich darauf spezialisiert haben, Leasing-Rückläufer und ähnliches zu verticken. Nach rund 4 Stunden stöbern habe ich allerdings aufgegeben. Irgendwie war da einfach nicht das Richtige dabei.

239-Notebook

Ich habe dann also mal geschaut, was man denn so an neuen Geräten für um die 250€ bekommt. Der Markt ist da recht übersichtlich und meine Wahl fiel letzten Endes auf ein Packard Bell EasyNote TG (genauer: ENTG71BM). Das gute Stück habe ich bei Cyberport im Laden gekauft und 239€ bezahlt. Packard Bell gehört mittlerweile zu Acer, man bekommt da also mehr oder minder ordentliche Technik.

Was bekommt man nun für 239€?

Packard Bell EasyNote TG 01

Zunächst Mal bekommt man ein Gerät, dass sich gar nicht mal so Scheiße anfühlt, wie man es vermuten würde. Der Kunststoff hat eine solide Qualität und alles ist ordentlich verarbeitet. Es gibt so gut wie keine Design-Schnörkel, alles ist nur auf Praktikabilität ausgelegt.

Hier ein kurzer Blick auf die technischen Daten:

  • 15,6″ LED Display (1366×768)
  • 4 GB Ram (DDR3)
  • Intel Celeron N2840 Dual-Core-Prozessor mit 2x 2,16-2,58 GHz)
  • Intel HD Grafik
  • 500 GB Festplatte
  • 0,3 Megapixel Webcam
  • Akku mit bis zu 4,5 Stunden Laufzeit
  • Großes Keyboard mit Ziffernblock (Numpad)
  • DVD-Brenner (8x, Multilayer)
  • Windows 8.1 (Bing)
  • HDMI-Out, 2x USB 2.0, 1x USB 3.0, LAN-Port (RJ45), Kopfhörer-Anschluss
  • SD-Kartenleser
  • Kensington-Lock
  • Multi-Gesten-Touchpad
  • 802.11b/gn WiFi & Bluetooth
  • 2,4kg Gewicht

Packard Bell EasyNote TG 04 Packard Bell EasyNote TG 02

Ich weiß, viele von euch rümpfen jetzt sicher beim Celeron-Prozessor die Nase. Dazu komme ich dann gleich noch. Ansonsten hat das Notebook so ziemlich alles, was der ’normale‘ Nutzer so braucht.

Und wie schlägt es sich nun im Alltag?

Packard Bell EasyNote TG 05

Beim ersten Einschalten ist mir direkt positiv aufgefallen, dass Windows 8 direkt in den Desktop bootet und nicht in diese Klickibunti-Kachel-Oberfläche. Natürlich ist einiges an Bloatware installiert gewesen, aber die ist schnell runtergeschmissen. Ebenfalls positiv überrascht hat mich, dass das Notebook so gut wie nicht zu hören ist. Weder der Lüfter noch die Festplatte machten nervige Geräusche. Auch bei kurzen Lastspitzen gab es kein Aufheulen des Lüfters.

Die Performance ist alles in allem wirklich ok. Der Chrome-Browser und andere Anwendungen öffnen natürlich nicht so fix wie auf einem Notebook mit SSD, aber so schlimm, dass man sich einen Kaffee nach Klick auf die Anwendung holen könnte, ist es auch nicht.

YouTube-Videos in Full-HD (1080p) laufen flüssig und auch MKVs mit 1080p und Bitraten jenseits der 15000mbps liefen ohne Probleme.

Generell machte das Notebook beim Surfen im Web eine gute Figur. Auch Websites mit zig Flash-Bannern oder GIF-Gallerien machten keine Zicken.

TG71BM-C5ZH Packard Bell

Tastatur und Touchpad sind übrigens auch erstaunlich gut. Das Numpad ist praktisch, wenn man viel mit Zahlen arbeitet und das Touchpad ist richtig schön groß. Fast so groß, wie bei MacBooks. So mag ich das!

Der Sound der integrierten Lautsprecher ist ok und scheppert auch bei höheren Lautstärken nicht. Man kann also durchaus einen Film mit dem EasyNote TG schauen, ohne noch extra ein Soundsystem anzuschließen.

Für 239€ kann man da wirklich nicht meckern!

Aber irgendwas muss doch so richtig schlecht sein?

Packard Bell EasyNote TG 07

Tatsächlich hat das Notebook einen Haken. Irgendwo muss man beim Preis ja einen Abstrich machen. Meiner Meinung nach ist das hier das ‚HD Acer Comfy View High-Brightness Display‘. Das Display ist zwar ausreichend hell, dafür aber EXTREM Blickwinkelabhängig. Ändert man also leicht die Position, muss man den Display-Winkel immer etwas nachjustieren. Ansonsten sind die Farben ganz einfach blass. Gleiches gilt natürlich für den Blick schräg auf das Display.

Mich persönlich würde das wahnsinnig machen und extrem stören. Als ich meine Schwester danach gefragt habe, meinte Sie, dass ihr das jetzt gar nicht aufgefallen wäre. Nun gut. Immerhin ist das Display matt und es spiegelt folglich kaum.

Fazit

Packard Bell EasyNote TG 06

Wenn man sich immer wieder vor Augen führt, dass man für einen kompletten Computer nur 239€ ausgegeben hat, kann man sich für das Packard Bell EasyNote TG tatsächlich begeistern.

Sofern man nur im Web herumsurft, ab und zu mal eine Office-Anwendung nutzt, und Fotos von der Digicam anschauen möchte, reicht das Gerät völlig aus. Es gibt genügend Anschlüsse, das DVD-Laufwerk ist praktisch, die Tastatur auch für längere Texte geeignet und das Touchpad ordentlich groß. Das Display ist ok, nervt aber etwas mit der Blickwinkelabhängigkeit.

Der Akku hielt beim Surfen im Web so ca. 3,5 Stunden durch. Damit hätte ich ehrlich gesagt eher nicht gerechnet. Daumen hoch.

Packard Bell EasyNote TG 03

Was ich persönlich ziemlich gut finde: Anschlüsse für Stromkabel, Netzwerk, HDMI und zwei USB-Ports sind auf der Rückseite. Nutzt man das Gerät stationär kann man die Kabel sauber nach hinten vom Schreibtisch runterführen und muss nicht erst an der Seite vom Notebook lang. Nicht so gut: Der Kopfhöreranschluss ist auch hinten, den habe ich persönlich lieber an der Seite, da Kopfhörerkabel ja meist doch nur eine begrenzte Länge haben.

Ich vermute, nach 2 Jahren ist das Notebook (Festplatte und Akku…) durch, dann kann man sich ja einfach wieder ein Gerät für um die 250€ kaufen.

TG71BM-C5ZH

Alles in allem kann ich hier eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Wer nur ein schmales Budget hat, aber ein Notebook braucht, wird mit diesem Gerät sicher zufrieden sein.

3 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. jke sagt:

    Wenn sie es nur so stationär einsetzt, dann ist es sicherlich die richtige Wahl.

    Übrigens gibt es auch gute gebrauchte Geräte aus den Businessreihen von HP, Dell, Lenovo (mit Win7, vom Händler, gleiche Preisklasse oder selberbasteln und günstiger).

    Für mich ist Acer gefühlt auch der einzige Anbieter, der im Consumerbereich gute Hardware zum richtigen Preis anbietet. Einzig die Gehäusefestigkeit finde ich immer etwas unbefriedigend, aber das liegt an der Bauweise. Da sind die eng beieinander liegenden Buchsen hinten schon problematischer.

  2. Sag mal bitte Bescheid, wenn das Gerät den Geist aufgibt oder der eher der erste Defekt auftritt. Bin bei dieser Preisklasse eher skeptisch, vor allem bei nichtstationärer Benutzung. Aus eigener Erfahrung gehen die Stromanschluss, USB-Anschlüsse oder das Display als erstes kaputt.

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