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Berghain: been there, done that

Berghain

Nachdem wir uns zuvor in der Volksbar getroffen haben, hat es mich zusammen mit Steffi und Xesus so gegen 1 Uhr Freitagnacht bzw. Samstagfrüh in den Berliner King Kong Club verschlagen. Zoey und James vom überlin Blog haben dort eine Depeche-Mode-Party geschmissen, bei der wir mal kurz vorbeischauen wollten, bevor die Nacht mal etwas früher so gegen 2 Uhr ein Ende finden sollte.

Natürlich kam es ganz anders. Ich habe mich stundenlang mit Monica über Musik von Kanye West und den tieferen Sinn irgend einer Serie unterhalten (Erinnerungen sind hier schon ein wenig verschwommen). Dann kam plötzlich so gegen 5 eine Frage auf:

Zum besseren Verständnis: Ich wollte überhaupt nicht ins Berghain. Irgendwie hat es sich ganz einfach mittlerweile eingebürgert, nach einer langen Nacht in ein Taxi zu springen, zum Berghain zu fahren und sich den knappen Satz „Nee, ihr heute nicht“ anzuhören. Diese Tradition nahm übrigens an diesem Abend ihren Anfang. So können alle nach Hause fahren und niemand ist die Spaßbremse, die zuerst nach Hause wollte.

Gesagt getan, wir haben uns ein Taxi besorgt und sind zum Berghain gefahren. Die Schlange war diesmal länger als gewöhnlich, aber mit ein paar netten Gesprächen sind die 20 Minuten bis zu den Türstehern schnell vergangen.

Dann war es so weit. Wir standen mal wieder an einer der härtesten Türen der Welt, an der an diesem Abend schon mindestens 50 Leute vor uns gescheitert sind.

Berghain tür
Die Tür.

Ich wartete auf das übliche „Nee, ihr heute nicht“ und war in Gedanken schon im Taxi nach Hause. Allerdings fragte uns dann einer der Türsteher: „Wo kommt ihr denn gerade her?“ – Ich antwortete „Volksbar und King Kong Club“. Danach kam noch einer der anderen Türsteher raus, schaute um die Ecke, murmelte irgendwas und dann waren wir auch schon drin.

Leider ging dann alles ziemlich schnell. Abtasten, Eintritt zahlen, ermahnende Worte anhören, dass man auch ja keine Fotos macht (in einem Unterton, der selbst mir klar gemacht hat, dass ich mein iPhone hier besser in der Tasche lasse) und dann zur Garderobe anstellen. Erst dort habe ich bemerkt, dass es nur die Hälfte unserer Vierergruppe reingeschafft hat. Also waren nur noch Monica und ich übrig.

Das Berghain

Tja, was soll ich sonst noch zum Berghain sagen.  Sowohl die Funktion-One Soundanlage im Berghain, als auch die in der Panoramabar sind eine Liga für sich. Vermutlich das Beste, was ich je zu Ohren bekommen habe und werde. Lässt sich schwer beschreiben, muss man einfach selbst mal hören. Interessanterweise hatte ich, trotz der extremen Lautstärke, nicht das übliche Klingeln in den Ohren, das man sonst aus einem Club mitnimmt.

Die Location ist ziemlich knorke und ich war überrascht, wie groß das Berghain ist. Die Musik an diesem Abend war bis 6 Uhr ziemlich normale House-Mucke, der man die Einflüsse aus den 90ern deutlich angehört hat. Wir sind dann hoch in die Panoramabar, weil es dort weniger voll war.

Was dort ziemlich genial ist: Man kann durch die geschlossenen Jalousien, die die Außenwelt nicht komplett fernhält, zusehen, wie die Sonne aufgeht. Hat was.

So gegen 6 sind wir dann wieder runter ins Berghain. Von House keine Spur mehr. Ich würde die dort vorherrschende Musik vorsichtig als Mix aus Minimal, Hardcore und Break Beats bezeichnen wollen. Alles ziemlich surreal. Anders. Laut. Schnell. Interessant.

Ich weiß nicht genau, wann ich mich dann auf den Heimweg gemacht habe. Der Akku war leer und ich völlig am Ende.

Lohnt sich das Berghain?

Gute Frage. Ich denke, man sollte als Freund der elektronischen Tanzmusik und der Berliner-Club-Szene mal da gewesen sein. Einfach mal anschauen und vor allem anhören. Man sollte aber immer im Hinterkopf haben, dass man es als Otto-Normalbürger nicht durch die Tür schaffen könnte und einen Backup-Plan für den Rest der Nacht haben.

An dieser Stelle möchte ich auch noch fix auf den Berghain-Blog-Post von meinem Buddy Adam Berghain nightclub – the best club in the world? und den passenden Beitrag bei slow travel berlin hinweisen.

Nachtrag: Unbedingt bei Andarin Gallardo vorbeischauen, der seinen Besuch im Berghain kurzerhand nachgezeichnet hat und zu dem Fazit ‚OH MEIN GOTT‘ kam. 

P.S.: Jaja ich weiß schon, früher war das Berghain viel cooler. Weniger Touristen, härtere Mucke, mehr Underground, alles viel schwuler und nicht jeder Fatzke kam rein. Die alte Leier.
P.P.S.: Nein, den beiden Darkrooms habe ich keinen Besuch abgestattet 😉

// Foto CC by peterulrich.net | Berlin Webdesigner /

14 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Bella sagt:

    Cool. Das klingt ja interessant. Ich wollte auch schon immer mal ins Berghain, habe es aber aus verschiedenen Gründen noch nicht einmal versucht. Ist auch spannend wie die das schaffen, dass da wirklich keiner fotografiert und diesen „Status“ so aufrecht erhalten können.

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