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Musik und ich: Eine Liebes-, Filesharing- und Konsumgeschichte

Headphones Japan

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Diesen Artikel hier wollte ich schon eine ganze Weile schreiben, habe aber irgendwie nicht den richtigen Aufhänger gefunden. Mal schauen, ob es mir nun endlich mal gelingt, ein paar Worte zu meinem Verhältnis zu Musik und deren Konsum zu finden.

Fangen wir von vorne an. Musik ist für mich genau so wichtig wie Luft und Liebe. Ob bei der ‚Arbeit‘, unterwegs oder beim Feiern. Ohne Mucke geht gar nichts. Ich wache mit Musik auf und lasse auch zum Einschlafen Musik laufen.

Damals: CDs gekauft und Musik kopiert

cds tapes

Als Jugendlicher (in den frühen 90ern) habe ich so ziemlich jede zur Verfügung stehende Mark (und das war nicht viel!) dazu genutzt, mir CDs zu kaufen. World of Music und die Musik-Abteilung von Karstadt kannte ich aus dem FF.

Da die Kohlen ständig knapp waren, hat man sich mit Kumpels ausgetauscht. Ich habe meine neuesten CDs mit zu Freunden genommen, damit diese sich eine Kopie ziehen konnten und ich habe eben das gleiche mit Ihren CDs gemacht. Erst mit Kassetten (man bin ich froh, dass diese Shice-Technik tot ist!) und später mit Mini-Discs. Stichtwort MiniDisc: Da hat man dann Stundenlang vor dem MD-Recorder gesessen und die Titel der Tracks eingegeben. #Hach

Der Wandel: MP3s und Filesharing

Dann kamen MP3s und Filesharing. Anfänglich habe ich noch CDs selbst gerippt. Dann habe ich Limewire, Napster (das Original, ohne Bezahlmodell!), Gnutella, Kazaa etc entdeckt. Mit diesen P2p-Börsen habe ich mir eine gigantische Musik-Sammlung zugelegt. Dürften zu Spitzen-Zeiten so an die 30.000 Songs gewesen sein. Von den 50s bis zu den 90s war da vermutlich alles bei. Alles fein säuberlich sortiert. Die Dateinamen hatten ein bestimmtes System und die ID3-Tags wurden auch immer sauber gehalten. Irgendwann kam dann der große Knall und Tauschbörsen waren plötzlich böse!

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(via CCC, 2004)

Chip und co haben einem plötzlich nicht mehr erklärt, wie man Millionen von Songs gratis runterladen kann, sondern wie böse das ist, was sie uns da in den vorherigen Ausgaben erklärt haben.

Nuja gut, ich bin dann einfach auf DCC-Bots im IRC und Freunde bei Release-Groups ausgewichen.

Heute: Streams und Downloads, Blogs usw.

Headphones RSS

Mit Winamp 2.9 kam dann damals ein integrierter Shoutcast-Browser. Irgendwie hatte ich bis dato noch nichts von Shoutcast gehört und somit öffnete sich damit für mich eine komplett neue und vor allem kostenlose Welt der Musik: Streaming. Sender wie Digitally Imported (damals noch 128k kostenfrei), Music One und einige andere Sender liefen rauf und runter.

Kommen wir aber jetzt mal zur aktuellen Situation. 70% des Tages läuft hier immer noch Musik, die per Stream ins Haus kommt. Größtenteils friskyRadio, Ibiza Global Radio und Groove Salad. Die restlichen 30% sind Sets und Mixe, die ich in Blogs (größtenteils Das Kraftfuttermischwerk und Blogrbellen) entdecke, für gut befinde und dann eben behalte. Unter Anderem auch, um Sie dann Unterwegs hören zu können. Ansonsten kommt ab und an mal ein Video bei tape.tv und YouTube dazu, wenn mir der Sinn nach Chart-Kram steht.

A propos Unterwegs. Neben den eben erwähnten MP3s höre ich unterwegs überwiegend Musik-Podcasts.

Podcasts

Und meine MP3-Sammlung? Habe ich 2010 ins digitale Nirvana geschickt. Habe das Zeug eh so gut wie nie gehört und hatte auch keine Zeit mehr, die Sammlung zu pflegen. Alles was ich heute noch an Musik auf der Platte habe, ist das hier:

Mukke

Wie man sieht, bin ich im Besitz von gerade einmal 110 MP3s. Dabei handelt es sich größtenteils um Sahnestücke, die ich in den oben erwähnten Blogs gefunden habe.

Schmarotzer! Allet für lau, wa? Nüscht is!

Headphones

Mit dem oben beschriebenen Hörverhalten kann man sich grundsätzlich komplett für lau mit Musik berieseln lassen. Kann man machen, muss man aber nicht. Ich für meinen Teil spende 21€ im Monat an die drei oben genannten Webradios. Ende letzten Jahres habe ich mir dann auch mal einen Flattr Account zugelegt, um den DJs, Produzenten oder wie auch immer man sie nennen mag, von geilen Mixen eben auch ein paar Euronen zukommen zu lassen. Dafür habe ich noch mal ein Budget von 20€ im Monat. Somit gebe ich nun also 41€ im Monat für Musik aus. Geht für mich völlig in Ordnung.

Und so kommt die Musik ans Ohr: Die Hardware

Und bei euch so? Riesige MP3-Sammlung? CDs? Platten? Streaming? Sagt mal an 🙂

P.S.: Klassisches Radio höre ich übrigens gar nicht mehr.

P.P.S.: Während ich diese Zeilen geschrieben habe, lief hier übrigens das hier: Falscher Hase – Lebenslänglich

Fotos: CC by: 350.orgColleen AF Venable, kk+, kennymatic

20 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Chris sagt:

    Oh! Auf deinen Sonos Testbericht freu ich mich schon jetzt!
    Sonst: Ich handle das ganz ähnlich wie du; zusätzlich habe ich noch eine SSD-Mini-Platte mit allen Tracks drauf, die ich DERZEIT so höre (60GB) ALLE weiteren „Storages“ habe ich verschrottet, das hört doch eh kein Mensch mehr,..und wenn doch: Online 😉

  2. Benny sagt:

    Jede Menge CDs und vielleicht so um die 20 GB an MP3s, die überwiegend von CD gerippt wurden.
    Früher hatte ich mehr (und andere) Musik auf der Festplatte, welche aber durch diverse Festplattendefekte, nicht mehr lesbare, beschriebene CDs und DVDs immer wieder dezimiert wurde.
    Mit Napster und anderen Tauschbörsen bin ich nie wirklich warm geworden, hing aber daran, dass ich zuhause erst mit 18, also vor 9 Jahren, Internet hatte (weil ich mir den Anschluss selbst geleistet habe).

    Die korrekte Benennung der Dateien sowohl auf Dateinamenebene sowie als ID3 Tag war mir schon immer wichtig. Seit kurzem (wg. Coverflow in iTunes + iPhone) auch mit originalen oder selfmade generischen Coverbildchen.

  3. Nils sagt:

    Bei mir ist das ein ähnlicher Werdegang gewesen nur das immer bei Bearshare blieb und dann aufeinmal, wei gesagt, waren Tauschbörsen böse!^^

    Ich kauf mir heut lieder die mir richtig gut gefallen per iTunes und gut ist der rest kommt mir zugeflogen.

  4. hannes sagt:

    Mh… evtl. Liegts an meinem Musik Geschmack, aber per stream kommt bei mir gar nix. Denn es gibt einfach keine streams die gefallen – oder ich finde sie nicht ;). Aber ich steh eh noch eher auf CDs, am besten nummerierte limitierte. Die hat einfach sonst niemand. Die Sammlung wächst, teilweise sind 100 Euro im Monat weg dafür, aber das isses mir wert bei meinen lieblingsbands. Und CD ripps für unterwegs haben meiner Meinung nach noch die beste Qualität. Meine sennheiser verzeihen keine geringen bitrates 🙂
    Ansonsten: Musik muss immer! Und vor allem auch qualitativ hochwertig, sonst macht mir das keinen Spaß. Zumindest nicht, wenn die guten Kopfhörer dran sind..

  5. Chris Lietze sagt:

    Kistenweise CDs standen neben dem Schreibtisch, angefangen Ende der 90er noch mit 1:1-Kopien – 2fach Brenner FTW 😀

    Ende 2000 kam endlich DSL, der Traffic stieg unglaublich an, der PC war nun unterbrochen eingeschaltet … Es dürften ca 400-450 mp3-CDs gewesen sein … meine Fresse 🙂

    MiniDisc musste ich mir nicht antun, da ich einen der ersten portablen mp3-CD-Player von Grundig hatte. 2000 gekauft für 700DM! LMAA!

    Von der großen CD-Sammlung ist nun nix mehr da. Beim Umzug weggeschmissen, wer weiß, in welchen Autos die heute als Blitzerschutz dienen …

    Heute nutze ich Simfy (zahle monatlich meine 10 Euro) und Google Music auf meinem Samsung Galaxy Note, zusammen mit dem Teufel Aureol Massive Kopfhörer.

  6. HzweiG sagt:

    In den 80ern ging es mit Platten los, in den 90ern kam der erste CD Player von Aiwa für 249 Mark ins Hause. Die MiniDisc Zeit hab ich link. Auto mit gemacht.

    Später kam Inet mit AOL Massenmails bevor es mit Napster und Mp3 Pages weiter ging.

    Seit knapp 8 Jahren hör ich fast nur noch Sachen aus dem alternativen Dark Electro Bereich und die Tatsache das ich dort einige Künstler persönlich kenne, sowie auch die Situation solcher, lässt mich wieder vermehrt CDs kaufen. Ok ab und an flattert auch ein Belegexemplar ins Hause.

    Knappe 50 GB liegen gerippt auf dem Rechner, davon gut 10% auch auf dem iPod.

    Finde dein Bezahlsystem ziemlich fair, da sind in unserer Szene aber nur wenige Acts auf dem aktuellen Stand. 😉

  7. Vielleicht sollte ich mir das mit den Webradios auch mal angucken…ich hör zwar ab und an mal rein, hab mich aber nie wirklich damit beschäftigt. Liegt wahrscheinlich aber auch daran, das ich oft genau bestimmte Sachen hören will. ein bestimmtes Lied etc und da geht das leider nur mit MP3 oder gibts da doch neh andere Lösung?

  8. lomomo sagt:

    Ich höre viel Radio z.B. NPR first listen. Wenn es neue Alben gibt, hör ich erstmal wie die sind. Wenn mir ein Album gefällt, dann schau ich erstmal ob einer meine Freund das hat ansonsten kauf ich es mir und zieh es auf meinen iPod. Ich mag es eine richtige CD zu haben anstatt so ein Digitalen Download.

    So hab ich über 200 Alben von denen ich mir die meisten selber gekauft habe 🙂

    Musikalisch hör ich fast alles bevorzuge aber mehr kleiner nicht so hochgehypte Bands.

  9. Addliss sagt:

    Ich werde hier jetzt nicht alles aufschreiben, dann vielleicht ein gesonderter Post dazu in meinem Blog. Aber meine „reine“ Musiksammlung – nur Einzeltitel, darunter keine DJ-Sets – kommt auf ca. 42 GB. Dabei habe ich hier aber noch eine Menge CDs rumstehen, die noch nicht digitalisiert sind. Meine Vinyls sind noch komplett undigitalisiert, da müsste ich mal ran…

    Wenn ich DJ-Sets dazurechne, habe ich bestimmt über 150GB an Musik. Wie gesagt, CDs und Vinyls noch nicht mit drin.

    Allerdings muss ich mal sagen, dass du hier tolle Bilder gefunden hast. Mir gefällt vor allem auch das erste – sehr schöne Frau! 🙂

  10. […] Musik und ich: Eine Liebes-, Filesharing- und Konsumgeschichte Fangen wir von vorne an. Musik ist für mich genau so wichtig wie Luft und Liebe. Ob bei der ‘Arbeit’, unterwegs oder beim Feiern. Ohne Mucke geht gar nichts. Ich wache mit Musik auf und lasse auch zum Einschlafen Musik laufen. […]

  11. Vincent sagt:

    Podcast sind klasse, besonders mit den passenden Übergängen. Wenn ich deinen Musik stil richtig interpretiere musst du dir Avicii Podcast laden (wenn das noch nicht der Fall ist) richtig geiler Techno/Electro Kram! 🙂

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