Musik & Film

Filmpremiere von Jerry Cotton in München

jerry cotton

Bine und ich sind gestern sieben Stunden mit dem ICE nach München gefahren, um uns die Premiere des Films Jerry Cotton anzusehen. Die 1. Klasse Zugtickets und die Premierenkarten haben wir bei Cinestar gewonnen. Vielen Dank an dieser Stelle.

Meine Filmkritik zu Jerry Cotton:

Als ich erfahren habe, dass es sich um eine deutsche Produktion mit Christian Tramitz und Christian Ulmen handelt, war ich ja schon drauf und dran, dass ganze ins Wasser fallen zu lassen. 14 Stunden Hin- und Hergefahre und pennen im Zug, da Montag um 9 Uhr wieder das Büro ansteht, ist ja schon einiges an Stress.

Da ich aber irgendwie Lust auf das kleine Abenteuer hatte und München auch mal wiedersehen wollte (ich liebe diese Stadt!), habe ich heute also in der Deutschlandpremiere von Jerry Cotton gesessen.

Allgemein muss ich zugeben, dass ich kein großer Freund des deutschen Films bin. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass die Schauspieler versuchen ein Theaterstück vor der Kamera aufzuführen. Außerdem haben deutsche Filme oft ein Action-Problem. Entweder es wird geballert wie blöde à la Alarm für Cobra 11 oder es gibt eben so gut wie gar nichts zu sehen. Die einzigen deutschen Filme, die ich wirklich gut fand und welche sich auch in meiner Sammlung finden sind „Der Eisbär“ und „Maria ihm schmeckt’s nicht.“

jerry cotton

„Jerry Cotton“ wird sich dieser Sammlung mit Sicherheit, sobald verfügbar, anschließen und das definitiv als Blu-ray.
Der Film ist wirklich klasse. Die Handlung spielt komplett in New York, es wurde dort aber überhaupt nur an einem Tag gedreht. Im Vorspann ist schon zu lesen, dass in den Filmstudios Babelsberg gedreht wurde. Also habe ich die ganze Zeit nach Fehlern Ausschau gehalten. Beliebt sind bei solchen Sachen die falschen Kennzeichen, Autos die nicht zu den Örtlichkeiten passen oder ähnliches. Die Regisseure haben sich aber mächtig ins Zeug gelegt und man findet, zumindest beim ersten Mal ansehen, keine Fehler. Die Musik passt immer absolut prima und wurde gut ausgesucht.

Tramitz ist als Jerry Cotton super besetzt. Er spielt glaubhaft und ernst seine Rolle. Wer hätte gedacht, dass sich der aus der Bullyparade und den daraus resultierenden Filmen bekannte Blödelbarde zu einem Ernst zu nehmenden Schauspieler entwickelt. Der Film wäre für mich auch durchaus als reiner Action-Film durchgegangen. Allerdings ist das ganze eine Action-Kommödie. Christian Ulmen ist der trottelige Partner von Cotton. Er reißt den Film leider ein paar Mal ins Lächerliche und geht über den für mich erträglichen Humor hinaus. Dennoch passt das Gesamtkonzept gut zusammen.

Als Quoten-Schönheit wurde die kleine Schwester von Penelope Cruz, Monica Cruz, engagiert. Sie spielt Ihre Rolle gut und kommt ebenfalls glaubhaft rüber.

Wer mir von der schauspielerischen Leistung her eher nicht zugesagt hat, waren Herbert Knaup als FBI-Chef High und Christiane Paul als Mitarbeiterin der Inneren D. D. Zanuck. Die beiden haben das oben erwähnte Problem, dass sie Ihre Rollen wie bei einem Bühnenstück darstellen.

Heimlicher Star des Films war für mich allerdings Heino Ferch, der den verkrüppelten Klaus Schmidt spielt. Wenn er das erste Mal den Mund aufmacht, ist auch sofort für einen Lacher gesorgt.

Die Story selbst weiß ebenfalls zu überzeugen, zumindest für jemanden, der so wie ich noch nie eine Jerry Cotton Geschichte gelesen hat, hier muss man auf Kritiken von Fans warten. FBI-Legende Jerry Cotton muss sich mit dem einzigen von ihm nie abgeschlossenen Fall eines gigantischen Goldraubes auseinandersetzen. Während dieser Ermittlungen gerät er aber selbst ins Fadenkreuz der FBI-Ermittler und muss sich nun daran machen den Fall ohne die Hilfe des FBI zu lösen. Nur sein neuer, von ihm nicht besonders geschätzter Kollege Phil Decker (Ulmen) steht ihm zur Seite.

Wie gesagt wirkt der ganze Film in sich schlüssig und ist gut umgesetzt. Ich kann ganz klar eine Empfehlung aussprechen, sich diesen Film anzusehen.

Hier noch ein paar Bilder von der Premierenfeier:

Jerry Cotton Premiere in München

Jerry Cotton Premiere

Jerry Cotton Premiere in München

Jerry Cotton Premiere in München

Abschließend kann ich also sagen, dass sich 14 Stunden quer durch Deutschland fahren absolut gelohnt haben. Ich hätte zwar gerne mehr von München gesehen, da mir mein Kurzurlaub in München letzten Sommer gut gefallen hat, aber für mehr als das Intercity Hotel, ein Steakhaus und das Kino, hat die Zeit leider dieses Mal nicht gereicht, da der letzte ICE Richtung Heimat bereits 40 Minuten nach Ende des Films abfuhr. ☺

InterCity Hotel München Hbf

ICE 1518

Wir durften übrigens als Premierengäste über den roten Teppich laufen. Das war ein witziges Gefühl an den Kameras von RTL, Vox und co. vorbeizulaufen. Allerdings war der Weg über den roten Teppich so hell erleuchtet, dass es kein Wunder ist, dass „Stars“ immer Sonnenbrillen tragen 🙂

10 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Daniela sagt:

    Gratulation zum Gewinn und dem schönen Erlebnis! Bin noch nicht sicher, ob ich den Film wirklich sehen will (Filme wie „Mord ist mein Geschäft“ waren auch schon nix für mich) aber es sind ja noch ein paar Tage hin 🙂

  2. Rene` sagt:

    Zitat: Allgemein muss ich zugeben, dass ich kein großer Freund des deutschen Films bin. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass die Schauspieler versuchen ein Theaterstück vor der Kamera aufzuführen.

    Stimmt vollkommen – deswegen mag ich persönlich auch keine deutschen Filme (mit ganz wenigen Ausnahmen) 🙂

  3. AndreB sagt:

    Als Kind habe ich in den 70ern immer gerne die abgelegten Jerry Cotton-Romane der Verwandten gelesen.
    Aber als Action-Komödie aus Deutscher Hand – da mag bei mir nicht so die rechte Begeisterung aufkommen. Es ist so wie schon erwähnt – der Deutsche Film an sich ist oft hölzern, steif und gerade darauf versessen unbedingt gut zu wirken, so das er dadurch eben noch holpriger wird.
    Und gerade Komödien sind oftmals geradezu zum ausschalten konzipiert. Highlights wie „Der Schuh des Manitu“ oder „Wer früher stirbt ist länger tot“ mögen da die rühliche Ausnahme sein.
    Aber ich lass mich mal überraschen … immerhin hatte ich Jahrelang eine Videothek und musste mir eh alles selbst anschauen 🙂

  4. Jacqueline sagt:

    Hay!
    Ja, da hast du total recht!
    Es war sooo hell auf dem roten Teppich!
    Lustig das es noch jemandem so ging wie mir!

    Liebe Grüße

    Gaggy

Schreibe einen Kommentar zu AndreB Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert