privates & unterwegs

Die DDR, ein Mercedes, Flix und ich

Von der DDR weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr viel. Ich bin die ersten 5 oder 6 Jahre meines Lebens in West-Berlin aufgewachsen. Ich erinnere mich eigentlich nur noch an 3 Dinge bezüglich der DDR:

  1. Ich stehe vor dem Brandenburger Tor und mein Vater sagt: „Schau, da drüben ist die DDR“
  2. Ich stehe mit meinem Vater und meinen Großeltern (vom Bodensee) auf einer Aussichtsplattform und schaue in die DDR (ich glaube es war der gleiche Tag). Im nachhinein betrachtet hat man sich die DDR-Bürger wie Zoo-Tiere angesehen…
  3. Mein Vater, der fluchend am Autobahnrand in der DDR steht und seinen Mercedes 280 CE nach einer Kontrolle wieder zusammenbaut. Das Auto sah übrigens genau so aus:

(Photo: Jörg Kantel)
Mercedes 280 CE, ©Schockwellenreiter

Hm jetzt wo ich das aufgeschrieben habe, fällt mir auf, ich habe nur Erinnerungen an die DDR die mit meinem Vater zusammenhängen *grübel*.

Ach nein, eine habe ich dann doch, die mit meiner Mutter zusammenhängt.

Ich war, als die Mauer geöffnet wurde zarte 8 Jahre alt und lebte mit meiner Mutter in Rheinland-Pfalz. Ich konnte gar nicht verstehen, dass meine Mutter lachend und weinend durchs Haus lief: „Die Mauer ist offen, die Mauer ist offen“.

Soviel nun also zu meinen DDR-Erinnerungen. Wie bin ich darauf nun gekommen? Durch die 18-teilige Comicreihe „Da war mal was…“ von Der Flix. Die Bilder findet Ihr unter: http://www.der-flix.de/tagesspiegel1.jpg – http://www.der-flix.de/tagesspiegel17.jpg und Episode 18: http://www.der-flix.de/dawarmalwas18.jpg

Die Comics sind teilweise zum Schmunzeln und regen gleichzeitig zum Nachdenken. Sehr gut gemacht!

2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Sebastian sagt:

    Als ich das erste Mal die DDR überhaupt wahr nahm, war ich noch sehr klein und wir wohnten im Süden Berlins. Eines Tages lief ich mit meiner Mutter an der Mauer entlang und als ich fragte, was das denn für eine Mauer sei, antwortete Sie: „Da sind Leute wie wir, aber die werden in ihrem eigenen Land gefangen gehalten.“ Wenngleich ihre Erklärung sich heute drastisch anhört, nichts anderes war es. Ich bin noch heute überrascht, wie ich als kleiner Junge so viel grenzenlosen Hass für die DDR-Diktatur aufbringen konnte …

    Ich erinnere mich noch, wie ich damals kurz nach der Maueröffnung mit meiner Schulklasse am Grenzübergang stand (ich glaube das war Glienicker-Brücke) und wir dort „Südfrüchte“ an die Einreisenden verteilten. Die Menschen waren so dankbar und zu Tränen gerührt.

    Ja, das war schon toll damals.

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